Sogenannter Overproof Rum muss einen Alkoholgehalt von mehr als 57,15 % Vol. aufweisen. Diese krumme Zahl scheint auf den ersten Blick ungewöhnlich zu sein, hat aber historische Gründe. In Großbritannien war „Proof“ bis ins 20. Jahrhundert eine gängige Maßeinheit für die Stärke von alkoholischen Getränken, die vor allem bei der Royal Navy weit verbreitet war.
Brauner Rum lagerte für viele Jahre in Eichenfässern. Dabei handelt es sich in erster Linie um ehemalige Bourbonfässern aus amerikanischer Weißeiche. In letzter Zeit nimmt das Fassmanagement aber auch bei Rums eine immer größere Rolle ein. Ganz ähnlich zu Single Malt Whiskys finden mittlerweile auch verschiedene Süßwein- oder Cognacfässer Verwendung.
Rum ist eine Spirituose mit langer Geschichte und Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert wurden in den Zuckerrohrplantagen der Karibik erste rumähnliche Destillate hergestellt. Dabei wurde eine bei der Zuckerherstellung anfallende, zähflüssige Masse, die sogenannte Melasse, mit Wasser vermengt und mithilfe von Hefen zum Gären gebracht.
Rum gehört sicher zu den vielseitigsten Spirituosen überhaupt. Der Facettenreichtum ist dabei durch die verwendeten Ausgangsrohstoffe und die jeweiligen Herstellungsverfahren geprägt. So haben sich überall auf der Welt spezielle Variationen etabliert, die in ihrer geschmacklichen und aromatischen Ausprägung ganz charakteristisch für die jeweiligen Regionen sind, in denen sie produziert werden.